Alternative zum Sparstrumpffff

Eine gefühlte Ewigkeit ist Bernhard Ludwig Präsident der Verwaltung der Burgerlichen Ersparniskasse Bern. In seiner bisherigen Amtszeit gab es weder Unruhen noch eine Revolution. Mit Blick auf die Bankenwelt mag dies verwundern. Der grosse Umbruch und der digitale Wandel in der Branche ist in aller Munde. Weshalb hat sich diese Aufbruchstimmung nicht auf die Burgerliche Ersparniskasse Bern übertragen?

Vor 200 Jahren, unmittelbar nach einer grossen Wirtschaftskrise, wurde die Bank von ein paar liberalen Burgern gegründet. Der Sparstrumpf sowie das Versteck unter der Matratze oder im Garten hatten ausgedient. Im Vordergrund stand das sichere Geldanlegen - so ist es auch heute noch. Weder früher noch heute stand die Gewinnmaximierung im Zentrum. Ebenfalls seit 200 Jahren verzichtet die Bank auf Dividendenzahlungen und leistet dafür einen Beiträge an kulturelle und soziale Vorhaben in Bern.

Wie reagiert die Bank auf den digitalen Wandel? Die Burgerliche Ersparniskasse Bern hat keine Absicht an der Spitze der Digitalisierung zu stehen. Die Kundinnen und Kunden können sicher sparen und die Bank investiert das ihr anvertraute Geld mehr oder weniger konservativ in Liegenschaften. Bei diesem simplen Geschäftsmodell steht die Digitalisierung nicht im Vordergrund. Im Zentrum stehen die persönlichen Kundenbeziehungen, entsprechend wird die Digitalisierung nur dort vorangetrieben, wo sie den Kundinnen und Kunden von Nutzen ist – zum Beispiel mit dem neuen digitalen Geschäftsbericht.

Ein alter Zopf bringt Nutzen für alle: Seit 200 Jahren dürfen nur Burgerinnen und Burger ihr Geld in die Bank bringen. An diesem Prinzip hält die Bank auch heute noch fest. Aber - und das ist ganz zentral - Geld gibt es für alle. Das heisst, jede und jeder darf bei der Burgerlichen Ersparniskasse ein Gesuch für eine Hypothek stellen.